Dienstag, 23. Dezember 2014

Biphosphonate mit kardialen Risiken



Jetzt auch Osteoporose Medikamente mit kardiovaskulären Risiken

Patienten, die mit Biphosphonaten behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko, kadiovaskuläre Komplikationen zu entwickeln. Dazu zählen Vorhofflimmern (AF) oder Arrhythmien.  Die Ergebnisse einer Studie wurden bei der CHEST 2008, der 74. jährlichen Versammlung des American College of Chest Physicians (ACCP) in Philadelphia vorgestellt, die vom 25.-30.10.08 stattfand.

Im Focus standen Alendronat und Zoledronsäure, zwei der gängigsten Medikamente in der Prophylaxe und Behandlung der Osteoporose. Während die gastrointestinalen Nebenwirkungen bereits bekannt waren, sollten in der vorliegenden Untersuchung mögliche kardiale Auswirkungen dargestellt werden. Es wurde deutlich, dass unter ihrer Anwendung signifikant  mehr Rhythmusstörungen beobachtet wurden, inklusive Krankenhausbehandlung oder Sterbefälle, als unter Placebo.
Osteoporotische Fraktur

Miranda vom Jackson Memorial Hospital, Miami,  betonte, dass Vorhofflimmern eine ernsthafte Komplikation darstellt, insbesondere wenn es dauerhaft anhält oder Patienten mit kardialen Vorerkrankungen oder Hypertonie trifft. Unbehandelt kann es zum Lungenödem, zu peripheren Embolien oder Herzversagen führen.

In einer Meta-Analyse untersuchten Miranda und Kollegen von der University of Miami den Zusammenhang zwischen der Anwendung von Bisphosphonaten und AF. Unter den 1646 randomisierten klinischen Studien erfüllten drei die Kriterien, womit auf 16,322 Patienten zur Verfügung standen. Der überwiegende Anteil von 76 bis 100% waren Frauen zwischen 69 und 75 Jahren. Patienten der Studie nahmen Alendronat oder Zoledronsäure. Die Untersuchung zeigte, dass bei 2,5 bis 3% von ihnen ein Vorhofflimmern und  bei 1 bis 2% schwerwiegende Komplikationen einer AF bishin zu tödlichen Verläufen auftraten. Gegenüber Plazebo waren AF unter Biphophonaten häufiger und schwere Komplikationen sogar doppelt so häufig.

Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass bei Patienten mit Risikofaktoren für eine AF die Einnahme gegen den Nutzen eines verminderten Frakturrisikos sorgfältig abgewogen werden sollte.

Bisphosphonate stellen derzeit die akzeptierteste Prophylaxe und Therapie der Osteoporose dar und werden millionenfach eingesetzt. Mathers, Präsident des American College of Chest Physicians, sieht daher noch über die vorliegende Studie hinaus Bedarf für weitere Forschung.



Quelle:

American College of Chest Physicians
Jennifer Miranda,MD*; Leonardo Tamariz,MD; Johan Urena,MD; Jorge Castellanos,MD; Marcio Griebeler,MD; Kathy Hebert,MD; Vinit Nair,BS; Quan Li,BS; Silvina Levis,MD; Jackson Memorial Hospital, University of Miami, Miami, FL:  A Meta-analysis of the Risk of Atrial Fibrillation in Bisphosphonate Users   

Abstract AS 2183 Online erschienen 28.10.2008