Dienstag, 11. Juni 2013

Fall 2: Auflösung: Chondroblastom der Patella

Radiologischer Befund: 


Doch die Röntgenbilder zeigten eine massive Osteolyse der Patella.

Sie veranlassen ein MRT!




Das MRT zeigt morphologische Merkmale für ein Chondroblastom.

Desweiteren erfolgt eine histologische Bestätigung des Befundes.

Beide letztgenannten Untersuchungen bestätigen ein Chondroblastom.


Fazit:


Beschwerden des Bewegungsapparates werden häufig als Überlastungsschäden interpretiert, wenn ein Trauma fehlt. Halten sie dagegen länger als erwartet an, lohnt ein Blick auf das Röntgenbild.

Die Ursachen für Beschwerden am Skelett sind insbesondere für Kinder und Jugendliche vielfältiger als für Erwachsene. Jugendlich motivierte Sportler sind oftmals an akute oder dauerhafte Beschwerden gewöhnt. Oft genug stellen sie sich mit unspezifischen Beschwerden nach scheinbarer Überlastung vor: Muskelzerrungen, Prellungen oder entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Unter diesen Patienten verbergen sich gelegentlich auch Patienten mit Knochentumoren. Sie können viele Beschwerden imitieren oder sich als pathologische Fraktur demaskieren. Insbesondere langwierige Beschwerdeverläufe ohne vorangegangenes Trauma sind verdächtig. Bleibt nach einer adäquaten konservativen Therapie der zu erwartende Heilerfolg aus, sollten sie als mögliche Ursache in Erwägung gezogen werden.




Retrospektiv zeigten die Röntgenbilder der letzten drei Jahre die Osteolyse. Sie stellen einen Zufallsbefund dar, müssen jedoch weiter abgeklärt werden. Hinter ihnen können sich nicht nur gutartige Cysten verbergen sondern auch Tumoren beiderlei Dignität. Sie zeigen häufig ein typisches Befallsmuster im Knochen. Liegen sie gelenknah, können sie sich als Gelenkschwellung äußern. Im lasttragenden Skelett sind belastungsabhängige Schmerzen Leitsymptom. Spontanfrakturen können auftreten, wenn lytische oder cystische Veränderungen eine gewisse Größe übersteigen.

Am Beginn der Diagnostik steht daher neben der Untersuchung bei Verdacht auch ein Röntgenbild. Gerade bis zur radiologischen Diagnose vergeht oft viel Zeit. Cystische Veränderungen müssen weiter abgeklärt werden. Zur Verfügung stehen CT oder MRT. Ein Skelettszinigramm kann bei Malignomverdacht einen weiteren Knochenbefall aufdecken. 90% der pathologischen Befunde betreffen die untere Extremität, 60% das Knie. 70% der  malignen Befunden können sogar erst durch eine PE gesichert werden.

Die Therapie besteht in einer Curettage des Befundes und einer Auffüllung durch autologe Spongiosa.