Donnerstag, 18. August 2016

Fall 56: Unklares Abdomen? Mitnichten



Mit dem RTW wird eine 83-jährige Patientin vom Hausarzt zugewiesen. Die Einweisungsdiagnose lautet: "Unklares Abdomen..."
Bei der Patientin bestehen seit einer Woche linksseitige hohe Flankenschmerzen. Diese wären konstant und als 5/10 VAS angegeben. Keine Ausstrahlung. Keine Übelkeit, kein Erbrechen. Es wird guter Appetit angegeben. Keine Aversion oder Unverträglichkeit. Stuhlgang regelmäßig, fest braun. Vor 3 Tagen einmal dünner Stuhl. Miktio ohne Dysurie oder Polllakisurie. Kein Fieber.

Eigenanamnese:
Bek. Hypertonie, Herzinsuffizienz NYHA III, Niereninsuffizienz Grad III, absolute Arrhythmie mit Marcumarisierung. Z.n. Cholecycstektomie 1998. An Medikamenten wird u.a. Marcumar eingenommen.

Körperliche Untersuchung:
Altersentsprechender Allgemeinzustand. Schlanker Habitus. Psyche geordnet.
Abdomineller Befund mit schlaffen Bauchdecken, kein Peritonismus, keine Abwehr, kein kontralateraler Druckschmerz. Es findet sich eine Nabelhernie mit reponiblem Inhalt. Der Bruchring ist 2 cm im Durchmesser tastbar. Keine Inkarzerationszeichen. Darmgeräusche spärlich. Nierenlager frei. Leisten ohne Hernie tastbar. Beim Abtasten des linken Colonrahmens lasen sich auf Druck linksthorakal Beschwerden auslösen. Unterbauch und linker Colonrahmen stellen sich unauffällig  dar. 

Sonografie:
Oberbauchorgane sind homogen. Nieren unauffällig. Pouches ohne freie Flüssigkeit. Keine Kokaden. Peristaltik orthograd.

Röntgen Thorax und Abdomen:




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