Samstag, 14. Januar 2017

Fall 59 Verhängnisvoller Fehltritt



Gegen 18.00 wird am Samstag eine 54-jährige Patientin durch die Leitstelle angekündigt: Stumpfes Bauchtrauma nach Sturz auf eine Baumwurzel. Der Notarzt meldet sich wenig später und ergänzt, dass die Patientin in einem kritischen Zustand sei, hypoton jedoch nicht schockig. 

Bei Ankunft 15 Minuten später, wird eine 54-jährige sedierte Patientin vorgestellt. Im Neonlicht erscheint das Hautcolorit blass. Die Patientin ist nicht anamnesefähig. Vom Notarzt habe sie 2,5 ml Dormicum und Fentanyl 0,2 mg sowie 1,5 L HAES erhalten. Er übergibt, dass die Patientin beim Weg aus einem Cafe auf dem nassen Gehweg ausgerutscht sei. Sie wäre mit dem rechten Brustkorb auf einen Baumstumpf gefallen. Passanten hätten den Rettungsdienst alarmiert, da die Patientin über starke Schmerzen in der rechten Brust geklagt hätte und nicht aufstehen konnte.

Eigenanamnese:
Vorerkrankungen oder eine Vormedikation werden nicht übergeben.

Befund:
Sedierte Patientin. Temp 36.6°C. Atmung unter 4l O2 spontan, Sättigung 95%, RR 110/60, Puls 60. Haut kühl, trocken. Abdomen ohne äußere Verletzungszeichen. Bauchdecken gespannt und nicht eindrückbar. Keine Schmerzäußerungen bei tieferem Palpationsversuch.

FAST Sono:
Im Leberbett findet sich ein schmaler Saum freier Flüssigkeit. Das Leberparenchym ist zentral aufgelockert. Der linke Nierenpouch, kleines Becken unauffällig. Kein Perikarderguss.



Und nun?