Freitag, 6. September 2013

Fall 20: Blickdiagnose: Die akute Leistenschwellung Therapie

Diagnose:

Es besteht ein direkte eingeklemmte Leistenhernie. Warum nicht inkarzeriert? Klinisch fehlen (noch) die Zeichen einer Inkarzeration, die neben Schmerzen auch aus Rötung und einer abdominellen Symptomatik bestehen.

Therapie:

Zunächst kann versucht werden, den Bruch zu reponieren. Dazu formt man mit den Händen einen Trichter über der Bruchöffnung und versucht, durch sanften Druck auf den Bruchsack, diesen zu reponieren. Dazu kann eine Kopf-tief-Lagerung und eine Analgesierung helfen, die Bauchdecken entspannt zu halten. Gelingt die Reposition jedoch nicht, muss operativ vorgegangen werden, um eine drohende Inkarzeration zu vermeiden.

Zur Begriffsbestimmung: "eingeklemmt" bedeutet nicht reponibel aber nicht durchblutungsgestört, "inkarzeriert" dagegen bedeutet eingeklemmt und durchblutungsgestört. Letzteres ist eine absolute OP Indikation.

Eine laparoskopische Hernien-OP ist bei diesem Befund nicht empfehlenswert. Bei sehr kleinem Bruchring musste dieser erweitert werden, um den Bruchinhalt reponieren zu können. Es fand sich vitaler Darm in einer direkten Hernie. Der Verschluss erfolgte nach Rekonstruktion der Faszie durch die Netzeinlage nach Lichtenstein.


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