Montag, 30. Dezember 2013

Schumi im Koma: Update ticker


Lesen Sie das Protokoll und den Verlauf bislang veröffentlicher Tatsachen.


Stand  28.5.2016

Sonntag, 29.12.2013
Am Sonntag gegen 10.50 Uhr verunglückte Michael Schuhmacher beim Skifahren auf einer Piste bei Grenoble. Nach dem aktuellen Stand fuhr Schumacher abseits der markierten Pisten über einen Felsen, kam ins Straucheln und stürzte mit der rechten Kopfseite gegen einen anderen Felsen. Über die Geschwindigkeit sagte seine Pressesprecherin, dass es ein Kurvenmanöver nach dem Anfahren gewesen sei und keineswegs ein Sturz bei hohem Tempo. Die behandelnden Ärzte gingen zunächst aufgrund der schweren Verletzung jedoch von einem "hohen Tempo mit einem massiven Aufprall" aus. Ein Touristenvideo zeigt ihn bei "gemächlichem Tempo" (20 km/h). Dies ist mitllerweile auch durch Schumachers Helmkamera bestätigt.

Beim Sturz brach sein Helm in zweit Teile. Schumacher erlitt  sehr schwere Kopfverletzungen mit einer blutenden Wunde an der rechten Schädelseite. Am Unfallort wäre er zwar noch ansprechbar gewesen, hätte jedoch mit Zeichen der Verwirttheit bereits Hinweise auf ein schweres Schädel-Hirntrauma gezeigt. Schon wenige Minuten später leistet Rettungspersonal gegen 11.10 Uhr erste Hilfe. Um 11.30 traf der Rettunghubschrauber ein, der ihn ins Krankenhaus von Albertville-Moutiers einliefte. Unterwegs muss der RTH zwischenlanden, um Schumi zu intubieren. Bereits im Heli sollen die Notärzte Blutergüsse und Prellungen im Gehirn festgestellt haben. Wie dies technisch möglich war, wird nicht geäußert.

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Danach erfolgte die Verlegung in die Uni-Klinik von Grenoble in der er um 12.40 eintrifft. Damit sind seit dem Unfall mehr als 1,5 Stunden vergagen.


Die Diagnostik zeigte diffuse zweiseitige Hirnschädigung mit einer subarachnoidalen Blutung.

Vorgeschichte: Schumacher erlitt in Cartagena 2009 einen Motorradunfall, damals mit Verletzung der linken A. vertebralis.



Montag, 30.12.2013
Noch in der Nacht zum 30.12.2013 erfolgte die Bohrlochtrepanation zur Druckentlastung des Gehirns. Es ist nicht bekannt ob und wieweit die Hirnfunktion betroffen ist. Angaben zu EEG Untersuchungen wurden nicht gemacht. Der Zustand wurde postoperativ am 31.12.2013 als kritisch und instabil bezeichnet Schumacher liegt in einer sog. Hypothermie. Sein Körper wurde auf 34 bis 36° heruntergekühlt, um die Hirnschwellung noch weiter zu reduzieren.

Bei der Trepanation handelt es sich um die operative Öffnung des Schädels, entweder um operative Eingriffe im Schädelinnern vorzunehmen oder auch zur Senkung des Schädelinnendrucks, des Hirndrucks. Man spricht in diesem Fall auch von Entlastungstrepanation. Die Öffnung des Schädels kann mit einer Bohrung oder durch die Entnahme eines ausgesägten Stücks Knochen geschehen. Bis zum Wiedereinsetzen des Knochenstücks wird dieses oft im Bauchraum zwischengelagert. Dadurch wächst es schneller wieder an.

Bei der Trepanation des Schädels kommen zwei verschiedene Operationsverfahren zur Anwendung: Bei der osteoplastischen Trepanation wird das aus dem Schädel entnommene Knochenstück wieder zum Verschluss der Operationswunde verwendet. Bei der moderneren osteoklastischen Trepanation wird der entstandene Defekt auf andere Weise geschlossen, z. B. durch Implantate aus Metall oder Kunststoff.

Erste Bilder von der OP könnten so aussehen!







Dienstag, 31.12.2013
In der Nacht zum 31.12.2013 erfolgte dann die Kraniotomie mit der Entnahme eines Teiles der Schädeldecke zur weiteren Druckentlastung. Untersuchungen hatten ergeben, dass sich zuvor der Druck etwas abgebaut habe. Bei der OP wurde ein weiteres Hämatom in der linken Gehirnhälfte entfernt. Weitere Hämatome verblieben jedoch noch.

Mittwoch, 1.1.2014
In der Nacht sind keine weiteren Komplikationen entstanden. Der Zustand wird als unverändert "ernst" bezeichnet. Informationen über Hirndruck oder Hirnfunktionen werden nicht an die Öffentlichjeit gegeben.

Donnerstag, 2.1.2013
Es gibt keine Neuigkeiten. Die Meldungen werden rar. Der Zustand sei unverändert. Eine weitere Operation ist nicht erfolgt.Eine Pressekonferenz ist nicht beabsichtigt.Es wird um den Unfallhergang spekuliert.

Freitag, 3.1.2013
Der Zustand bleibt unverändert. Er wird als weiterhin kritisch aber stabil beschrieben. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft. Ski und Helm sind bechlagnahmt. Es wird spekuliert, ob die Bindungen nicht ausgelöst hätten. Doch hätte das den Sturz verhindern können?

Samstag, 4.1.2014
Auch heute gibt es keine Neuigkeiten. Eine erneute Meldung wird es nur bei einer Zusztandsänderung geben.
Poliziei und Staatsanwaltschaft ermitteln weiter. Es wird berichtet, dass Schumacher eine Helmkamera benutzt hätte. Sie wäre beschlagnahmt worden. Wurde der Helm nicht schon längst zur weiteren Ermittlung beschlagnahmt? Schumachers Sohn wurde gestern von der Polizei vernommen. Er fuhr in Beglietung seines Vaters.

Sonntag, 5.1.2014
Der Zustand wird weiterhin als "kritisch" bezeichnet.
Ein Video eines Flugbegleiters, der seine Freunde filmte, zeigt im Hintergrund den Sturz von Schumacher. Es wird dem Staatsanwalt übergeben werden.

"Le Journal du Dimanche" schreibt, dass der letzter Gehirnscan bei Schumacher am Samstag "sehr schlecht" ausgefallen sei. Bestätigt wurden diese Aussagen nicht.

Montag, 6.1.2014
Eine kleiner Hoffnungsschimmer. Ärzte beschreiben den Zustand als "stabil aber jederzeit auch kritisch". Es ist keine Rede mehr von "akuter Lebensgefahr".

Diesntag, 7.1.2014
Der Zustand bleibt unverändert.
Ermittler der Staatsanwaltschaft bestätigen afp, dass Schumachers Helmkamera den Sturz aufgezeichnet habe.

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Mittwoch, 8.1.2014
Der Zustand bleibt unverändert.

Bei der Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft in Albertville wurde eine Stellungnahme zu den Aufnahmen aus Schumachers Helmkamera gegeben. Diese hatte den Unfall aufgezeichnet. Demnach ist Schumacher außerhalb der markierten zwischen zwei Pisten gefahren. Die Piste sei ausreichend markiert gewesen. Schumacher wäre zudem mit niedrigem Tempo über einen Felsen gefahren und anschließend gegen eine weiteren Felsen geprallt. Spuren an den Skiern belegten dies. 

Dennoch geht die Suche nach einem Schuldigen weiter. Als nächstes wird das Ski- und Helmmaterial geprüft. Das Ergebnis eines technischen Gutachtens dauere jedoch Wochen.

Donnerstag, 9.1.2014
Die Nachrichten werden immer dünner. Heute gab es keine Stellungnahme und keine Auskunft über den Gesundheitszustand.

Freitag, 10.1.2014
Die Einsicht in die klinische Krankenakte von Schumacher ist im Krankenhaus gesperrt worden. Insbesondere die Schädel-CTs haben sich offenbar besonderer Beliebtheit erfreut.

Mittwoch, 15.1.2014
Es wurden bei Schumacher Test zur Hirnfunktion durchgeführt. Ergebnisse dazu gibt es nicht. Auch werden keine weiteren Angaben zu seinem Zustand gemacht.

Freitag, 17.1.2014
Weiterhin Nachrichtensperre. Schumachers Managerin ließ lediglich verlautbaren, dass der Zustand weiterhin "stabil" sei.

12.3.2014
Schumis Aufwachphase wurde vor Wochen eingeleitet, doch offensichtlich atmet er nicht selbständig, Gibt es Hinrnstammschädigungen?

12.4.2014
Schumi wacht auf. Dmit überrascht uns Focus. Doch medizinische Details fehlen weiterhin.

15.5.2014
Noch immer "wacht Schumi auf". Doch mehr verlautet nicht. Gibt es Hoffnung auf eine Rekonvaleszenz?

27.5.2014
Die dpa meldet, dass Schumacher jetzt aus dem Koma geholt würde. Jetzt endgültig? Es wird sogar schon spekuliert, wie die Rehamaßnahmen aussehen und wiedie Pognosen für eine vollständige Rehabilitation aussehen könnten. Nach diesem Verlauf und bei den Meldungen über die Schäden müssen wir diese Meldungen und Spekulationen sehr kritisch bewerten...

13.6.2014
Einem Bericht des People-Magazins "Bunte" zufolge soll Michael Schumacher von der neurochirurgischen Intensivstation im Krankenhaus Grenoble entlassen worden sein. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister befände sich derzeit in einer anderen Abteilung der Klinik für eine Art Reha-Behandlung. Das Magazin beruft sich dabei auf nicht näher genannte Informationen aus Krankenhauskreisen. Außerdem soll die Verlegung des 45-Jährigen in eine Reha-Klinik vorbereitet werden. Ob diese am Bodensee sei oder ob Schumacher nach Hause verlegt werden soll, bleibt ungewiss. Schumachers Managerin Sabine Kehm hat sich dazu noch nicht geäußert.

16.6.2014
Gute Nachrichten aus Grenoble? In einem offiziellen statement heißt es:  "Michael hat das CHU Grenoble verlassen, um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen. Er ist nicht mehr im Koma". Informationen um den Gesundheitszustand und neurologische Einschränkungen fehlten jedoch.

17.6.2014
"Bild" berichtet, dass Michael Schumacher mittlerweile auch auf Stimmen reagiert und dabei die Stimme seiner Frau Corinna "deutlich stärker" auf ihn wirkt, als die Stimmen anderer Menschen. Selbst sprechen könne der ehemalige Formel 1-Weltmeister jedoch noch nicht. Während seines Komas mehr als 20 Kilogramm Körpergewicht verloren und wiegt auf seine 1,74 Meter nur noch 55 Kilogramm. Bereits während Schumachers Zeit im Koma hatten Krankengymnasten mit Übungen seine Muskeln gestärkt, um so die Beweglichkeit seines Körpers weiter zu erhalten. Unterdessen soll es ihm mittlerweile teilweise schon gelingen, ohne Hilfe selbstständig zu atmen.

12.11.2014
Mittlerweile ist es still geworden. Schuhmacher ist zu Hause, doch Informationen zu seinem Zustand gibt es keine. Todd sagt, er werde wieder. Wir hoffen es!!


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27.12.2014
Seit September ist Schumacher wieder zu Hause. Zum Jahrestag des Unglücks gibt es keine statements. Freunde, die ihn besuchten, sagten, er würde nicht mehr wie vorher werden und noch nicht sprechen können!?  "Es liegt weiterhin ein langer und harter Weg vor ihm", hat seine Managerin Kehm mehrfach betont.

23.5.2015
Geht es doch bergauf? Managerin Sabine Kehm äußert sich nur selten zum Zustand des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters. In einem Interview bietet sie einigen Grund zur Hoffnung, dass es tatsächlich so langsam bergauf geht mit Michael Schumacher. Allerdings relativiert Kehm ihre Aussagen im nächsten Atemzug: "Ich sage das immer in Anbetracht der Schwere seiner Kopfverletzungen".

18.10.2015
Es ist still geworden um den Zustand des ehemaligen Weltmeisters. Sit mehr als 5 Monaten gibt es keine weiteren Nachrichten um den Gesundheitszustand.

2.11.2015
Sein lngjähriger Freund Jean Todt besuchte Schumacher. Mit seinem statement läßt er aufhören: "Wir dürfen annehmen, dass Schumacher innerhalb einer kurzen Zeitspanne wieder ein relativ normales Leben führen kann. Er hat in den letzten Wochen und Monaten Fortschritte gemacht, aber es liegt noch ein langer und harter Weg vor ihm. Er braucht Zeit und Ruhe. Man kann nur hoffen, dass sich die Dinge bessern.

5.2.2016
Keine guten Nachrichten. Der Freund und ehemalige Ferrai Chef Di Montezemolo äußert sich kritisch über Schumis Gesundheitszustand. Es fällt auf, dass er in der Vergangenheitsform spricht:  "Er war ein großartiger Rennfahrer. Wir sind auf beruflicher und menschlicher Ebene einen langen gemeinsamen Weg gegangen. Unsere Kinder sind etwa im selben Alter. Es war eine Freude, ihn zu erleben." Von der Maagerin jedoch fehlen weiterhin Kommentare über den realen Gesundheitszustand. Letztlich hat sie noch Hoffnung geäußert, dass er wieder gehen können würde. Sind also Komplikationen aufgetreten?

11.3.2016
"Es wäre nie Ruhe": Sabine Kehm, Managerin von Schumi, erklärte in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" die zurückhaltende Informationspolitik der Familie Schumachers, der vor zwei Jahren beim Skifahren verunglückt war.
Kehm glaubt nicht, dass die Öffentlichkeit nach einem Statement zu seinem aktuellen Gesundheitszustand Ruhe geben würde: "Jeder Satz ist doch der Auslöser für neue Nachfragen, jedes Wort ist Fanal für weitere Informationen. Es wäre nie Ruhe."
Kehm glaubt nicht, dass die Öffentlichkeit nach einem Statement zu seinem aktuellen Gesundheitszustand Ruhe geben würde: "Jeder Satz ist doch der Auslöser für neue Nachfragen, jedes Wort ist Fanal für weitere Informationen. Es wäre nie Ruhe." Zudem ließe sich die Frage nach seinem Gesundheitszustand "nicht in ein paar Sätzen beantworten". Sie betonte, dass es sich um einen "ständigen" Prozess" handele und dass s Interpretationen verhindern wolle. Ihr Schweigen aber erklärt sich vor allem, wenn sie ausführt: "Michael war sein Privatleben auch vor dem Unfall heilig. Und alle haben das akzeptiert."

11.4.2016
Ex-Ferrari-Boss Luca di Montezemolo sorgt für Hoffnung. Der Italiener ist "sehr zuversichtlich", dass sich Schumacher "erholen wird".
Das sage er "mit Stärke und aus Überzeugung" gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'.
Weiterhin ist über den Gesundheitszustand wenig bekannt. Laut Luca di Montezemolo "habe er  stets die Stärke gehabt, sich auf die Umstände einzustellen. Deswegen glaube er, dass er in sich die Stärke trägt, sich zurückzukämpfen."

28.5.2016
Managerin Kehm hielt sich bei der Nürburgring Awards bedeckt. Über den Gesundheitszustand von Schumacher entgegnete sie: "Trotzdem werden wir weiter hoffen und weiter alles dafür tun, dass es vielleicht auch wieder anders sein wird. Wir können es nicht beurteilen, und wir können es auch nicht beeinflussen. Aber wir können alles dafür tun."  Heißt???

10.7.2017
Schumi is t in Hall of Fame deutscher Sportler. "Michael war der Bannerträger des Automobilsports und ein Leitstern für viele Fahrer auf der ganzen Welt", sagte der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug in seiner emotionalen Laudatio. Er war Schumis erster Chef und sein letzter nach dessen Comeback und Rückkehr zu Mercedes. Der bewegte 64-Jährige lobte ihn mit brüchiger Stimme: "Das Größte an ihm ist er als Mensch. Das Schönste wäre, wenn er heute hier sein könnte."

Was sind die Folgen?


Mögliche Schädigungsmuster
Pathomechanisch bzw. -morphologisch unterscheidet man stumpfe und penetrierende, fokale und diffuse sowie primäre und sekundäre Hirnschädigungen. Die Grundvorgänge struktureller Hirnschädigungen lassen sich gliedern in: 
  1. Zerreißung von Neuronen, Glia- und intraparenchymalen Blutgefäßen durch Scherungs- und Rotationskräfte (diffuser Axonschaden),
  2. oberflächliche Prellungswirkung an Gewebegrenzflächen (Kontusionen),
  3. Abrisse von Brückenvenen (Subduralhämatom),
  4. Einklemmungs- oder Einrissverletzung der meningealen Arterien (Epiduralhämatom),
  5. transversale Intimaeinrisse an zuführenden Arterien mit sekundärer Intimadissektion (Aneurysma dissecans),
  6. perforierende und penetrierende offene Verletzungen.
Typischerweise findet sich nach schweren Schädelhirnverletzungen eine Kombination von fokalen, also umschriebenen und diffusen Läsionen des Gehirns. Schädelhirnverletzung ist damit nicht gleich Schädelhirnverletzung,

Klinisches Bild nach Schädel-Hirn-Trauma

Bewusstseinsstörungen:  
Verletzungen des Zentralnervensystems im Akutstadium führen zu unterschiedlich lang andauernden Stadien der Bewusstseinstrübung in Kombination mit Funktionsstörungen des Hirnstamms. Mit zunehmender Bewusstseinsaufhellung finden sich dann oft psychopathologische Symptome mit allgemeiner Senkung des intellektuellen und kognitiven Niveaus, Desorientiertheit und Störungen des Antriebs und des Sozialverhaltens. 


Bewegungsstörungen:

Darunter werden Lähmungen wie spastische Hemi- bis Tetraparesen, Störungen der Bewegungskoordination, Minderung der Gefühlsempfindung in Teilen des Körpers, aber auch unwillkürliche Bewegungen, die mit dem natürlichen Bewegungsmuster interferieren, gezählt. Zu den häufigsten neurologischen Problemen zählen sicher solche der Motorik, wobei in erster Linie Lähmungen von Gliedmaßen anzuführen sind. Neben zentralen Paresen finden sich auch häufig und oft zusätzlich peripher-schlaffe Lähmungen sowie Bewegungseinschränkungen infolge von Frakturen und Gelenksverletzungen. Weiters sind noch Störungen der Koordination anzuführen. 


Kognitive Defizite, affektiv-emotionelle Befindungsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens 
Kognitive Defizite sowie affektiv-emotionelle Störungen (Störungen des Antriebs, Stimmung, Sozialverhaltens) dominieren im Langzeitverlauf häufig gegenüber den motorischen Defiziten von Hirnverletzten. Kognitive Störungen nach Schädelhirntrauma umfassen Störungen der Aufmerksamkeit und der Konzentration, der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, des Lernens und Gedächtnisses der Wahrnehmung und der Kommunikation, der Urteilsfähigkeit und des zielgerichteten Planens. Antrieb und Affekte finden sich ebenfalls häufig beeinträchtigt, die Selbstkontrolle und soziale Wahrnehmung der Patienten ist insbesondere nach Frontalhirnverletzungen beeinträchtigt.

Epileptische Anfälle
Prädiktoren für das Auftreten einer posttraumatischen Epilepsie sind Anfälle in der 1. posttraumatischen Woche, der Schweregrad der Hirnverletzung, fokale Hirnverletzungen durch Impressionsfrakturen, v. a. solche mit Eröffnung der Dura sowie die Dauer der posttraumatischen Amnesie. Je nach Vorliegen der angeführten Faktoren leiden etwa 10–50 % schwer Hirnverletzter an posttraumatischen Anfällen.

Prognose:

Die Statistiken der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie bestätigen den Ernst der Lage. Pro 100.000 Einwohnern in Deutschland kommt es jedes Jahr zu 400 Schädel-Hirn-Verletzungen. 180 davon erleiden bleibende Schäden, 40 sterben in direkter Folge der Verletzung. Bei unter 45-Jährigen ist die schwere Schädel-Hirn-Verletzung sogar die häufigste Todesursache.

Ende der sechziger Jahre verstarben noch mehr als 50 % der Unfallopfer mit schweren Schädelhirnverletzungen. Es bestand die Meinung, dass Menschen mit Gehirnverletzung, die mehr als zwei Wochen im Koma sind, nicht rehabilitiert werden können. Heute überleben dank eines ausgebauten Rettungssystems, einer leistungsfähigen Primärversorgung und Intensivtherapie etwa 70 % der Patienten, allerdings häufig um den Preis körperlicher und geistiger Einschränkungen. Heute gibt es auch noch nach Wochen und Monaten im Koma durchaus eine Chance auf eine erfolgreiche Rehabilitation,

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