Dienstag, 3. Februar 2015

5 Minuten für ein längeres Leben

Nur 5 Minuten pro Tag genügen für ein längeres Leben


Fünf Minuten lockeres Jogging pro Tag – und das soll genügen, das Leben zu verlängern? Eine Gruppe von US-Wissenschaftlern will herausgefunden haben: Jawohl, das reicht.

Man möchte meinen, es lohne sich gar nicht, dafür vom Sofa aufzustehen. Und doch scheint es sich auszuzahlen: Schon ein täglicher fünf- bis zehnminütiger Lauf mit rund 10 km/h – das ist etwa die doppelte Geschwindigkeit eines Spaziergängers – genügt offenbar, die Gesamtmortalität im Vergleich zu Nichtläufern um knapp 30% (Hazard Ratio [HR] 0,72) und die kardiovaskuläre Mortalität um mehr als 50% (HR 0,42) zu senken.

Keine Ausreden mehr
Ausgerechnet hat diese Zahlen eine Forscherriege um den Kinesiologen Duck-chul Lee vom College of Human Sciences der Iowa State University in Ames, Iowa. Gegenüber den gängigen Empfehlungen, sich täglich 15–20 Minuten mit mäßiger Anstrengung körperlich zu betätigen, scheint die nun aufgestellte Hürde von fünf bis zehn Minuten relativ gemächlichen Trabens deutlich leichter überwindbar zu sein. Rechtfertigungen nach dem Schema „Das schaffe ich sowieso nicht“ büßen damit erheblich an Plausibilität ein.

Lee und seine Kollegen hatten die Lauf- und Sterbegewohnheiten von mehr als 55.000 Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 100 Jahren über 15 Jahre hinweg untersucht. Rund ein Viertel von ihnen waren als gewohnheitsmäßige Läufer zu bezeichnen. Im Vergleich zu notorischen Laufverweigerern lag die Gesamtsterblichkeit der Läufer um insgesamt 30% und die kardiovaskuläre Mortalität um 45% niedriger. Der Nutzen in puncto Lebenserwartung belief sich auf drei zusätzliche Jahre.
Egal wie weit, wie lange, wie schnell

Interessanterweise spielte es kaum eine Rolle, wie lange, wie schnell oder wie weit die Probanden liefen. Wichtig war nur, ob sie überhaupt die Laufschuhe schnürten und sich auf die Piste begaben. Es waren selbst dann noch lebensverlängernde Effekte festzustellen, wenn die Laufzeit weniger als 51 Minuten pro Woche betrug, die Laufstrecke kürzer als 10 km war, nur ein bis zweimal pro Woche gelaufen wurde, der Aktivitätsgrad 506 MET-Minuten unterschritt und die Laufgeschwindigkeit unter 10 km/h lag.

„Laufen ist mit deutlich reduziertem Sterberisiko verbunden, sogar dann, wenn man täglich nur fünf bis zehn Minuten mit einem Tempo von unter 10 km/h läuft“, resümieren Lee und Mitarbeiter. Sie meinen, diese Aussicht könne gesunde Couchbewohner motivieren, ihr Biotop wenigstens für kurze Zeit zu verlassen, ins Laufen zu verfallen und dieses Muster dann auch beizubehalten.