Isolierte Verletzungen
des medialen Kollateralbandes am Knie (MCL) können erfolgreich ohne Operation behandelt
werden. Eine Literaturstudie des The Journal of the
American Academy of Orthopaedic Surgeons (JAAOS) bestätigte das konservative Vorgehen, wenn die Verletzung sorgfältig
diagnostiziert wird.
Das MCL ist die
am häufigsten verletzte Struktur des
Kniegelenkes. Verletzungen entstehen gewöhnlich durch den direkten gegnerischen
Kontakt bei Ballsportarten. Sie können isoliert oder als
Kombinationsverletzungen mit Knorpelschäden oder Kreuzbandverletzungen
einhergehen. Das Ausmaß bestimmt die Kriterien des Vorgehens. Ziel einer jeden
Behandlung ist das Erreichen stabiler Verhältnisse. Die Stabilität bestimmt
wesentlich das Ausmaß von Folgeschäden und dem Risiko, eine Rezidivverletzung
zu erleiden.
Ryan G. Miyamoto, Autor der Studie und Fellow an der Steadman-Hawkins
Clinic in Vail, Colorado, betont, dass das meist konservative Vorgehen aus
einem Brace und einer Rehabilitation besteht. Lediglich bei
Kombinationsverletzungen sollte die Operation erwogen werden. Diese werden
jedoch nicht immer erkannt.
Intraoperative gehaltene
Aufnahme bei MCL Verletzung
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Die konservative Behandlung von MCL Verletzungen umfasst:
-- Frühe
Rehabilitation in einem Brace mit freiem Bewegungsumfang und Kräftigungsübungen
-- NSAR und
Ultraschall
-- Im
Frühstadium der Erprobung sind gentherapeutische Maßnahmen, Wachstumsfaktoren
und Biomaterialien, z.B. Dünndarmmukosa von Schweinen.
Die operative
Therapie zielt auf die primäre Rekonstruktion der Bandstrukturen (MCL oder
mehr) und ist abhängig von der Stabilität des Kniegelenkes. Danach schließt
sich die Bracebehandlung und die Reha an.