Auflösung Fall 1:
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SIEHE AUCH FALL 13: Der Sommerklassiker
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Befund:
Bei unserem Patienten liegt eine kombinierte Fraktur des 1. HWK mit einer Berstung der Kondylen sowie eine Densfraktur Typ II bis III vor. Sie ist nicht disloziert, jedoch hochgradig instabil.
C1 Frakturen:
Frakturen des 1 Halswirbels werden nach JEFFERSON oder GEHWELER eingeteilt. Deren Klassifikation beschreiben Frakturen im vorderen oder hinteren Bogen.
GEHWEILER Typ 3 wäre ein beidseitiger Frakturverlauf durch die Massae laterales. Er gilt als instabil und wird in Kombination mit anderen Verletzung operativ versorgt. Operative Stabilisierungsmöglichkeiten sind der Halo Fixateur (für 3 bis 4 Monate), die transorale Verschraubung der Massae laterales (Harms Schrauben), ventrale C1/C2 Verschraubung bei wenig dislozierten Frakturen (insbesondere in Kombination mit Densfrakturen) oder die dorsale C0/C3 Fusion.
Densfrakturen:
Die Klassifikation der Densfrakturen erfolgt nach ANDERSON und D'ALONZO. 1974 haben ANDERSON und D'ALONZO die Densfrakturen in drei Hauptgruppen eingeteilt.
TYP I: Fraktur der Densspitze. Sie gilt als stabil:
TYP II: Fraktur der Densbasis (an der Verbindungsstelle zwischen dem Dens und dem 2. Wirbelkörper). Diese gelten als instabil und neigen zur Pseudarthrosen bildung.
TYP III: Fraktur reicht bis zum Corpus des Axis. Nach der originären Beschreibung beider Autoren ist die Typ-III-Fraktur eine tatsächliche Fraktur des Corpus axis. Sie gilt als stabil.
Zusätzlich zu jedem Typ haben sie zwischen Frakturen mit Dislokation und ohne Dislokation
unterschieden.
Therapie:
Die instabilen Halswirbelsäulenverletzungen können nach der Art der Verletzung und Lokalisation durch ein vorderes, hinteres oder kombiniertes Vorgehen stabilisiert werden.
Verletzungen, die vorwiegend den vorderen Teil der Wirbelsäule, d.h. Bandscheibe, Wirbelkörper und kleine Wirbelgelenke betreffen, sollten von vorn operiert werden. Diese Verletzungen beinhalten Kompressionsfrakturen, Flexionsfrakturen, Berstungsfrakturen des Wirbelkörpers und Rupturen der Bandscheibe und des vorderen Längsbandes. Für die Stabilisierung des Dens empfahl JÜRGEN BÖHLER 1982 ebenfalls den ventralen Zugang.
Nach BAILY, J. BÖHLER und BOHLMAN erfolgt die Dekompression des Rückenmarks nur von ventral. Verletzungen, die vorwiegend das hintere Zuggurtungssystem betreffen, d.h. eine Zerreißung des hinteren Ligamentkomplexes und Frakturen der Wirbelbögen, sollten nach ROY-CAMILLE von hinten operiert werden. AEBI beschrieb, daß auch Verletzungen des hinteren Ligamentkomplexes und der hinteren Elemente durchaus von ventral angegangen werden können. Die Indikation für den dorsalen Zugang nach AEBI sind verhakte uni- oder bilaterale Luxationen und Verletzungen, die den hinteren Ligamentkomplex betreffen. Dazu gehören Ruptur der Ligg. supra- und interspinatus, Kapselruptur des kleinen Wirbelgelenkes, Ruptur des Lig. flavum und die klassische einfache tear-drop-fracture.
McAFEE und LOUIS empfahlen eine kombinierte Stabilisierung bei Verletzungen, die mit einer zirkumferenziellen Zerstörung einhergehen. Komplexe vordere und hintere Instabilitäten verlangen eine kombinierte antero-posteriore Stabilisierung, wodurch eine größtmögliche Stabilität einer Spondylodese erreicht werden kann.
MERKE: Bei knöchern überbauten Wirbelsäulen, z.B. be Bechterew Patienten, können Bewegungsausschläge nicht mehr durch viele Segmente kompansiert werden. Bei diesem Fall kann man davon ausgehen, dass die Kraft über den Dens ausgeleitet wurde als noch einzig stabiles Segment. Damit ist die Sollbruchstelle vorgegeben.
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