Jeder chirurugische Assistent wird im Laufe seiner Ausbildung mit folgender Situation umgehen müssen. Ein
27-jähriger Mann stellte sich mit rektalen Schmerzen in der Notaufnahme vor.
Nur zögerlich erklärte er, wie es zu den Schmerzen kam.
Ein
22-jähriger Mann stellte sich mit rektalen Schmerzen in unserer Notaufnahme
vor. Zögerlich berichtete er, sich ca. vier Stunden zuvor einen Fremdkörper rektal
eingeführt zu haben und diesen nun nicht mehr entfernen zu können.
Bei
der Inspektion zeigte sich ein intakter äußerer Schließmuskel. Digital-rektal
ließ sich die Deckelfläche eines Vibrators ca. vier Zentimeter ab Anokutanlinie
tasten. Zum Ausschluss eines Perforationsgeschehens erfolgte eine
Röntgenthorax- und Abdomenleeraufnahme.
Digital-rektal
konnte der Fremdkörper nicht entfernt werden. In Allgemeinnarkose konnte
schließlich unter Relaxierung in Steinschnittlage nach mehrfachen Versuchen der
Rand des Vibrators mittels Langenbeck-Haken gefasst und vollständig geborgen
werden. In der anschließenden Rektoskopie zeigten sich lediglich geringgradige
submuköse Einblutungen, sodass der Patient zeitnah entlassen werden konnte.
Rektale
Fremdkörper sind nicht selten und stellen den Kliniker mitunter vor eine ernste
Herausforderung. Problematisch ist, dass die meisten Patienten sich erst mit
zeitlicher Verzögerung vorstellen, nachdem verschiedene eigene Manipulationen
zuvor erfolglos waren. Die Gründe für das Einführen von Fremdkörpern sind
mannigfaltig. Auch gibt es keine Altersbeschränkung. Wichtigstes diagnostisches
Mittel ist die Abdomenleeraufnahme zum Ausschluss einer primären Perforation.
In der Literatur sind verschiedenste chirurgische und endoskopische Techniken
zur Entfernung der eingeführten Objekte beschrieben, deren Varietät den
verschieden Fremdkörpern in keiner Hinsicht nachstehen.