CT: Es fällt eine "stumme
Niere" links auf sowie eine inhomogene Milz mit Zeichen einer Ruptur bis
zum Hilus. Es besteht der Verdacht eines Intimarisses der A. renalis.
Vorgehen
Aufgrund der beiden Befunde
wird Kontakt mit der angiologischen Abteilung aufgenommen. Noch während der
Planung wird der Patient instabil. In der BGA
fällt ein HB Abfall i. Vergl. zur Aufnahme um 4 g/dl auf. Es erfolgt die
notfallmäßige Laparotomie mit der Milzexstirpation. Der Eingriff bestätigt eine
komplexe Parenchymschädigung. Anschließend wird der Patient den Angiologen
übergeben, die die A. renalis mit einem Stent überbrücken können. Der Patient erhält
eine Antikoagulation für 8 Wochen mit ASS und Clopidrogel.
Als Folge der Splenektomie
wurde entsprechend eine Impfung gegen Pneumokokken, Haemophilus influenzae Typ
b und Meningokokken durchgeführt. Zusätzlich wird die jährliche Grippe-Impfung
empfohlen, da durch eine Influenza-Infektion das Risiko von bakteriellen
Sekundärinfektionen, insbesondere mit Pneumokokken, erhöht ist.
Fazit:
Die Kombination aus einer
Milzläsion und einer Dissektion der A. renalis ist selten. Sie wird
gelegentlich bei Hochrasanzverletzungen gesehen. In diesem Fall besteht die
Verletzung mehr in einer seitlichen Dehnungsverletzung aus geringer Höhe. Prädisponiert
hierbei ist die linke A. renalis, die über die Wirbelsäule zieht. Diese wirkt
als Hypomochlion, wobei die Arterie einreißen kann. Bei unserem Patienten
erfolgte dies als Dissektion. Die Therapie der Wahl ist heute das Einbringen
eines Stents, die idealerweise innerhalb von 3 Stunden nach Trauma erfolge
sollte. Die Prognose ist dann gut mit geringen Komplikationen, z.B. Thrombose,
Niereninsuffizienz oder renale Hypertonie