Diagnose: Überlaufblase bei Prostatahypertrophie unklarer Genese mit Nierenaufstau
Harnträufeln bei mechanischer Abflussbehinderung des Urins ist charakteristisch für eine Überlaufblase. Das Blasenvolumen erweitert sich derart, jede Volumenzunahme zur Freisetzung kleiner Urinmengen in die Harnröhre führt. Der Blasendruck übersteigt den Druck des Harnröhrenverschlusses, ohne dass die sich die Blase kontrahieren kann.
Harnträufeln bei mechanischer Abflussbehinderung des Urins ist charakteristisch für eine Überlaufblase. Das Blasenvolumen erweitert sich derart, jede Volumenzunahme zur Freisetzung kleiner Urinmengen in die Harnröhre führt. Der Blasendruck übersteigt den Druck des Harnröhrenverschlusses, ohne dass die sich die Blase kontrahieren kann.
Häufigste Ursache ist die gutartige Prostatavergrößerung, seltener hochgradige Verengungen (Strikturen) der Harnröhre. Auch neurologische Erkrankungen mit einer Erschlaffung des Musculus detrusor, z.B. bei Polyneuropathie infolge eines chronisch schlecht eingestelltem Diabetes mellitus oder als Folge einer lower motor neuron-Läsion können zur Überlaufblase führen.
Über den Rückstau kann es zu einem Rückstau des Urins in die Harnleiter und die Nieren mit der Gefahr einer zunehmenden Niereninsuffizienz bis hin zur Urämie kommen.
Ursachen
- Neurologisch: Areflexie des M. detrusor vesicae durch Störung der Innervation bei Rückenmarkläsionen, z. B. spinaler Schock, oder durch Läsion des peripheren Nervenverlaufs. Die Blase bleibt nach Rückenmarkverletzungen häufig vier bis sechs Wochen areflektorisch, danach kehren häufig, aber nicht immer die Reflexe zurück. Bei nicht-adäquater Katheterisierung kommt es zum unwillkürlichen Harnabgang und Reflex in die Ureteren.
- Mechanisch: Verlegung der Harnröhre (mechanisch): Ischuria paradoxa bei Prostatahyperplasie, Harnröhrenobstruktion.
Diagnostik
- Klinik und Anamnese
- rektale Untersuchung (Tasten der Prostata)
- Sonographie der Nieren und des kleinen Beckens
- Urodynamik
- spinale Magnetresonanztomographie
Therapie
Konservative/symptomatische Therapie
- Katheterableitung,
- Mehrfachkatherisierung,
- Stimulation der Blase zur Entleerung
Operative Therapie
- Bei Obstruktion der Harnröhre, Prostatahyperplasie Entfernung des Hindernisses, falls nicht möglich suprapubische Harnableitung.