Ärzte müssen für ihre Abrechnung die Diagnosen kodieren. Doch es gibt ein Dilemma mit der Genauigkeit der abgebildeten Symptome: Aus der Verspannung wird der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall, aus den Schlafproblemen eine Angststörung. Die Kasse zahlt. Doch falsche Rechnungen können noch Jahre später teure Konsequenzen haben.
Eine ungenaue Arztrechnung kann viele Gründe haben: Der Arzt kann die Symptoms schlicht nicht abbilden, oder macht ein upgrading, um das Honorar aufzubessern. Für die Patienten kann die Rechnung allerdings teure Konsequenzen haben. Das berichtete unter anderem das ARD-Magazin "plusminus".
Während Kassenpatienten die Rechnung in der Regel nicht zu Gesicht bekommen, haben andere Versicherer sehr wohl Zugriff auf die Informationen – so zum Beispiel Berufsunfähigkeitsversicherungen und private Pflegeversicherungen. Versicherungen also, für die Kunden bei Vertragsabschluss einen Gesundheitsfragebogen abgeben müssen. Wer hier einen Bandscheibenvorfall oder eine psychische Erkrankung in den vergangenen drei Jahren verschweigt, verspielt seinen Versicherungsschutz.
Versicherer zahlen nicht
Tritt der Versicherungsfall ein, weigert sich der Versicherer zu zahlen. Die Begründung liest sich so: „Die uns vorliegenden Unterlagen belegen, dass Ihre damaligen Erklärungen zum Gesundheitszustand nicht richtig waren. (…) Wir treten deshalb von der Versicherung zurück.“
Wer glaubt, alle Fragen richtig beantwortet zu haben, sollte bei seiner Krankenkasse eine Versicherungsauskunft anfordern. Hier haben Patienten die Möglichkeit zu sehen, was Ärzte in den vergangenen Jahren über sie geschrieben haben. Sie enthält allerdings keine Daten zu den vergangenen sechs bis neun Monaten – diese können sich Patienten mit einer Patientenquittung direkt vom Arzt geben lassen.