Im CT sehen sie eine dichten lymphogene Tumormasse mit Ummauerung der großen Gefäße. Dieses ist die Ursache für die untere Einflußstauung!
Histologie: Als nächstes gilt es, den Tumor abzuklären. Es erfolgte eine Freilegung des Hodens und die Hemiorchidektomie.
Der Schnellschnitt ergab einen
malignen Keimzelltumor.
Der
KZT ist die häufigste maligne Erkrankung junger Männer. Sie wird in Deutschland
mit einer Inzidenz 9,78/100.000/Jahr (2001) häufiger diagnostiziert als
weltweit mit 0,5–9,9/100.000/Jahr. Es gibt geographische Unterschiede. Am
häufigsten ist der KZT in Skandinavien,
Deutschland und Neuseeland, weniger häufig in den USA und selten nur bei
Schwarzafrikanern und Asiaten.
Der
KZT tritt überwiegend einseitig auf. Nur 1–2 % aller KZT sind bilateral. Der
Altersgipfel liegt bei 25–35 Jahren. 10% aller Patienten sind jünger als 20
Jahre, 70% sind 20–40 Jahre alt und 20% sind älter als 40 Jahre. Die Diagnose
wird oft erst 2 Monate nach Auftretten von Beschwerden gestellt.
Klinik:
Als
typische Leitsymptome gelten die schmerzlose Größenzunahme des Hodens (70%) mit
einer Induration innerhalb des Skrotums. Seltener (10-20%) werden
Hodenschmerzen geklagt, die durch intratumorale Hämorrhagien ausgelöst werden
und an eine Epididymitis denken lassen. Bei 2-5% besteht eine Gynäkomastie,
wenn der Tumor ß-HCG oder Östrogen produziert.
Äthiologie:
90–95 % der Patienten präsentieren sich mit primarem
Hodentumor, 5–10% mit einem primar extragonadalen Tumor, bzw. mit
einem Primartumor unbekannten Ursprungs,
Als
Risikofaktoren gelten:
· vorangegangener Hodentumor: gegenuber
Normalbevolkerung 30fach erhohtes Risiko fur kontralateralen Hodentumor,
·
Maldescenus testis: 4- bis 8fach
erhohtes relatives Risiko gegenuber der Normalbevolkerung an einem
ispilateralen Hodentumor zu erkranken; 5–10% aller Patienten mit Kryptorchismus
erleiden einen Hodentumor im kontralateralen Hoden, operative Korrektur eines
Leistenhodens reduziert das Entartungsrisiko nicht.
· positive Familienanamnese: fur Bruder
eines Hodentumorpatienten besteht ein 11faches, fur Sohne eines Hodentumorpatienten
ein 2faches Erkrankungsrisiko.
·
Infertilitat (Inzidenz fur Hodentumor:
1:200)
· Hodenatrophie
· intersexuelle Fehlbildungen: Risiko fur
TIN bei testikularer Feminisierung: 25%, Klinefelter- Syndrom: 25–40%
· Trauma und Mumpsorchitis spielen keine Rolle
bei der Entstehung eines Hodentumors.
Der
KZT metastasiert zunächst Lymphogen in die ipsilateralen retroperitonealen
Lymphknoten in Höhe des Nierenstiels. Im weiteren Verlauf treten beidseits
retroperitoneal und supradiaphragmal Metastasen auf. Eine hämatogene
Metastasierung erfolgt erst nach Lymphknotenbefall, in 10% (besonders beim
Chorionkarzinom) auch primär hämatogen, meistens pulmonal. Hirn- und Knochenfiliae
sind selten, gelten dann aber als prognostisch sehr ungünstig.
Diagnostik:
Zunächst
erfolgt die Sonografie mit Darstellung des kontralateralen Hodens. Tumormarker
sind AFP (bei 50-70%), , ß-HCG (40-60%), LDH (erhöht bei 80%) und PLAP. Als
obligate Staging Untersuchung gelten das Thorax- und Abdomen CT, PET,
Szintigrafie und Schädel CT sind bei speziellen Fragestellungen erforderlich.
Einteilung:
Die
Tumorklassifikation wird durch die WHO Klassifikation vorgenommen.
Therapie: