Frühes Belasten, kombiniert mit
Übungen fürs Sprunggelenk, liefert nach chirurgischer Versorgung akuter
Achillessehnenrupturen laut Ergebnissen einer chinesischen Studie
bessere Ergebnisse als das oft praktizierte längere Ruhigstellen.
Ein Forscherteam um Jiazhang Huang
von der Fudan-Universität in Shanghai hat in einer Metaanalyse neun
randomisierte Studien ausgewertet. Teilgenommen hatten rund 400
Patienten, die nach einem Riss der Achillessehne innerhalb von sieben
Tagen chirurgisch versorgt worden waren. Verglichen wurden die
funktionellen Ergebnisse nach mindestens vierwöchiger Immobilisation mit
jenen nach frühem Rehabilitationstraining (binnen zwei Wochen
postoperativ), das aus Sprunggelenksübungen mit oder ohne frühe
Gewichtsbelastung bestand.
Schneller wieder sportfähig
Die
besten Resultate zeigten sich nach früher Belastung plus
Sprunggelenksübungen. Im Mittel durften die Patienten bereits nach vier
Tagen belasten, wobei Schutzausrüstung wie Spezialschuhe, Orthesen oder
Krücken eingesetzt wurden. Barfußbelastung war frühestens vier Wochen
nach der Operation erlaubt. Unter Einbezug von Bewegungstraining für das
Sprunggelenk erreichten mit der Frühbelastung signifikant mehr
Patienten einen normalen Bewegungsspielraum des Gelenks. Die
Sehnenelongation nach drei Monaten und nach einem Jahr fiel geringer
aus. Auch der Wadenumfang, die Fähigkeit zum Zehenstand und die Kraft
der Plantarflexion entwickelten sich bei früh belastenden Patienten
vorteilhafter als nach Ruhigstellung. Die belastenden Patienten konnten
sich zudem öfter und rascher wieder sportlich betätigen.
Kein
Unterschied zeigte sich in der Rate erneuter Rupturen. Sie lag bei 3,0%
in der Belastungs- und bei 2,1% in der Immobilisationsgruppe – eine
statistisch unerhebliche Differenz. Auch größere Komplikationen kamen
gleich häufig vor, darunter Wundinfektionen, tiefe Venenthrombosen und
Wunddehiszenzen. Weniger gravierende Probleme, etwa Narbenadhäsionen,
Gefühlsstörungen, verzögerte Wundheilung, waren hingegen nach
Ruhigstellung im Castverband häufiger festzustellen.
Hoher Grad an Zufriedenheit
Für
Patienten, die zwar das Sprunggelenk übten, aber mit der Belastung
später als zwei Wochen nach dem Eingriff begannen, fielen die Vorteile
des frühen Rehabilitationsbeginns spärlicher aus: Sport war früher
wieder möglich und die Sehnenverlängerung nach einem Jahr war weniger
ausgeprägt.
Insgesamt waren 93,7% der
Patienten, die schon bald nach der Operation mit funktionellen Übungen
begannen, zufrieden mit dem Ausgang ihrer Therapie. Bei den
Studienteilnehmern nach Immobilisation äußerten sich nur 77,5% in diesem
Sinne.