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Sonntag, 8. Juni 2014

Alter ist keine Kontraindikation für OP's bei Älteren mit Pseudarthrosen


Osteopenie, verminderte Durchblutung der Knochen und Begleiterkrankungen können bei alten Menschen die Heilung von Frakturen behindern. Fortgeschrittenes Alter dürfte demnach auch die Erfolgsaussichten einer Pseudoarthrose-Operation herabsetzen. Doch das ist offenbar nicht der Fall, wie orthopädische Chirurgen aus New York berichten.

Die Studie von Taormina et al vom NYU Langone Medical Center hat rückblickend die Krankenakten von 272 Patienten ausgewertet, die sich wegen nicht verheilter Frakturen von langen Röhrenknochen einer offenen Reposition mit nachfolgender interner oder externer Fixierung unterzogen hatten. 48 Patienten waren mindestens 65 und im Mittel 73 Jahre alt, das mittlere Alter der übrigen 224 Patienten lag bei 42 Jahren. In der Gruppe ab 65 gab es erwartungsgemäß mehr Komorbiditäten, außerdem waren häufiger proximale Knochen betroffen (Femur und Humerus), ebenso wie bei den Jüngeren handelte es sich aber meistens um atrophe Pseudoarthrosen.

Heilung schnell und komplikationsfrei
Ungeachtet der unterschiedlichen Voraussetzungen war die Operation in beiden Patientengruppen gleich erfolgreich: Die Heilungsrate betrug 95,8% bei den Älteren und 95,1% bei den Jüngeren. Auch bei Heilungszeiten (6,2 vs. 7,2 Monate), Wundkomplikationen (10,4% vs. 18,8%) und Revisionsoperationen (12,5% vs. 22,3%) schnitten beide Altersgruppen vergleichbar gut ab. Daran änderte sich nichts, wenn man den Vergleich auf Frakturen von Tibia und Femur beschränkte oder Patienten ab 65 nur Patienten bis 40 gegenüberstellte.

Rauchen als Risikofaktor bestätigt
Höheres Alter war kein Risikofaktor für die Operation. Die einzigen Faktoren, die ein schlechteres Ergebnis erwarten ließen, waren Rauchen und frühere Nonunion-Operationen.

Fazit für die Praxis:
OPs von erfahrenen Chirurgen erzielt bei ältere Patienten dieselben Heilungsraten im selben Zeitrahmen wie bei jüngeren Patienten. Fortgeschrittenes Alter allein solle daher nicht als Kontraindikation für die Reparatur einer nicht ausgeheilten Fraktur angesehen werden. Alle Patienten müssten aber darüber aufgeklärt werden, dass Rauchen die Heilung behindere.