Diagnose:
M. Singind-Larsen
Bei dem M. Singind-Larsen handelt es sich um eine
Erkrankung des distalen Knochen-Sehnen-Überganges
des distalen Patellapoles, bei der sich Fragmente aus der Kniescheibe lösen und
nekrotisieren konnen. Die Erkrankung zählt daher zu den aseptischen Nekrosen.
Der schwedische Arzt Sven
Christian Johansson (1880–1976) und sein norwegischer Kollege Christian Magnus
Falsen Sinding-Larsen (1866–1930) veröffentlichten 1921 und 1922 unabhängig
voneinander Fallberichte über die Erkrankung.
Sie betrifft hauptsächlich junge männliche Heranwachsende
in einer Phase des Wachstums und knieüberbelastender Tätigkeiten. Auslöser sind
repetitive Zugbelastungen bzw. Zugbewegungen der Patellasehne bei Sportarten wie
Volleyball, Basketball, Hochsprung, Weitsprung, Gewichtheben, oder Joggen auf
betonierten Wegen.
Ein
wichtiger Faktor ist die Frequenz der Belastungen. Weitere Faktoren können eine
verminderte Dehnbarkeit, angeborene Bandschwäche oder Kniescheibenhochstand
sein.
In 20 -
30 % der Patienten tritt die Erkrankung auf beiden Seiten auf.
Klassifikation nach Roels
- Grad 1: Schmerzen treten nach Beendigung der Belastung auf
- Grad 2: bei Beginn der Belastung Schmerz, während der Belastung schmerzfrei, nach Beendigung der Belastung Schmerz wieder vorhanden
- Grad 3: Andauernder Schmerz
- Grad 4: Riss der Patellasehne
Therapie
Die
Behandlung kann langwierig sein (bis zwölf Monate) und ist symptomorientiert:
·
Sportkarenz (6 Wochen mindestens bis zu 3 Monaten),
danach Belastung langsam steigern
·
Therapeutischer Einsatz von Wärme, Kälte,
Elektrostimulation, Ultraschall
·
Krankengymnastik
·
Stoßwellentherapie
·
Medikamente: NSAR, wie Ibuprofen oder Diclofenac
·
Ggfs. Lokale Instillation von Glukokortikoiden (Sehne darf
nicht getroffen werden)
Operativ
Wie beim Morbus Osgood-Schlatter können sich am
unteren Ansatz der Patellarsehne bei Ende des Wachstums abgerundete
Knochenkörper (Ossikel) bilden, die durch Reiben In der Sehne schmerzhaft sind.
Diese Ossikel stellen bei Beschwerden eine Indikation zur operativen Entfernung
dar.