Zur Aufnahme kommt ein 63-jähriger Mann mit dem RTW. Er habe beim Aufstehen aus dem Bett bei einer Drehbewegung ein Knacken in der rechten Hüfte gespürt und wäre dann auf die linke Seite gefallen. Er konnte danach nicht mehr aufstehen. Er klagt Schmerzen in beiden Beinen.
Anamnestisch
bestehen keine Vorerkrankungen. Fumatorium von 20 Zigaretten pro Tag. Es werden
chronische Rückenschmerzen angegeben. Diese bestehen seit 2 Jahren. Vor 6
Wochen wäre er vom Orthopäden zum MRT überwiesen worden. Dieses habe „Cysten“ in der Lunge beschrieben. Der Pat gibt an, dass daraufhin ein Termin in der umliegenden
Uni-Klinik vereinbart worden wäre.
Befund:
63-jähriger
Patient in gutem Ernährungszustand und altersentsprechendem Allgemeinzustand.
Das rechte Bein liegt deutlich innenrotiert. Die Kontur im Oberschenkel ist
verplumpt. Die aktive Bewegung ist aufgehoben. Es findet sich eine Krepitation
bei Mobilisierung des Beines. Die periphere Durchblutung und Sensibilität sind
erhalten. Das linke Bein liegt ohne Fehlhaltung. Bei Bewegung wird jedoch ein
Leistenschmerz angegeben. Auch hier besteht ein unauffälliger
Durchblutungsstatus.
Radiologisch
werden eine Beckenübersicht, beide Oberschenkel und ein Thorax angefertigt.
Therapie und Verlauf:
Die
Frakturen werden primär mit einem Femurnagel stabilisiert. Die Versorgung ist
unkompliziert. Aus dem lytischen Befund wird eine Histologie entnommen. Diese
weist muzinöse Anteile eines Adenokarzinoms nach. Das Staging mit Thorax und
Abdomen-CT fallen zusätzliche Metastasen der Rippen, der Symphyse und des 5.
Lendenwirbelkörpers auf. Als Primarius stellt sich ein zentrales Bronchialkarzinom
rechts dar. Nach onkologischer Vorstellung erfolgt die Verlegung in eine
neurochirurgische Abteilung zur Stabilisierung mittels Spondylodese der LWK
Metastase und zur Einleitung einer Chemotherapie.