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Montag, 30. Dezember 2024

Fall 86: Treppensturz mit Folgen

 

Mit dem RTW wird ein 38-jähriger alkoholisierter Mann eingeliefert. Er ist bei Eintreffen nicht anamnesefähig, jedoch wach. Laut Rettungspersonal habe die Partnerin alarmiert, da der Patient die Klotür verfehlt habe und ca. 10 Treppenstufen in den Keller herabgefallen sei. Dabei blieb er ansprechbar, würde jedoch „anders“ wirken. Laut Rettungspersonal wurden Beschwerden in der linken Thoraxseite geklagt.

 Befund:

Männlicher Patient in allgemein reduziertem AZ und Hygienezustand. Wach und ansprechbar mit gezielten Abwehrreaktionen auf Schmerzreiz. Keine Dyspnoe, keine Cyanose.

Es findet sich ein Druckschmerz über dem linken unteren Rippenbogen ohne Crepitation oder Emphysem. Pulmo vesikulär mit seitengleichen Atemgeräuschen. Abdo weich ohne Druckschmerz in den 4 Quadranten oder Flanken, Becken stabil. Extremitäten mit oberflächlichen Prellmarken, jedoch ohne weitere Pathologien. Keine auffällige Neurologie. SPo2 98%, Temperatur 36,8° C.

FAST Sono:

Detektion von perilienaler Flüssigkeit. Parenchymatöse Organe ansonst regelrecht, kein Perikarderguss, Aorta nicht erweitert.

Zusammenfassend bestehen nach Treppensturz Hinweise für ein Thoraxtrauma mit Schmerzen am li unteren Rippenbogen sowie sonografisch der Verdacht freier Flüssigkeit im Milzbereich.

Protokollgemäß wird eine CT-Traumaspirale durchgeführt.

 

CT Befund:

Das CT zeigt eine tiefe Lazeration, die das Parenchym durchsetzt (Grad 2 bis ggfs 3). Ferner werden distale Rippenfrakturen der 9 und 10 Rippen links beschrieben.

 

Nach zunächst engmaschigem Monitoring fällt ein Hb Abfall um 4 g/dl auf, so dass von einer aktiven Blutung ausgegangen werden muss. Es erfolgt die Laparotomie, die eine komplexe hilusnahe Parenchymzerreissung bestätigt, die eine Splenektomie zur Folge hat.