Mit dem RTW wird ein
38-jähriger alkoholisierter Mann eingeliefert. Er ist bei Eintreffen nicht
anamnesefähig, jedoch wach. Laut Rettungspersonal habe die Partnerin alarmiert,
da der Patient die Klotür verfehlt habe und ca. 10 Treppenstufen in den Keller
herabgefallen sei. Dabei blieb er ansprechbar, würde jedoch „anders“ wirken.
Laut Rettungspersonal wurden Beschwerden in der linken Thoraxseite geklagt.
Männlicher Patient in
allgemein reduziertem AZ und Hygienezustand. Wach und ansprechbar mit gezielten
Abwehrreaktionen auf Schmerzreiz. Keine Dyspnoe, keine Cyanose.
Es findet sich ein
Druckschmerz über dem linken unteren Rippenbogen ohne Crepitation oder
Emphysem. Pulmo vesikulär mit seitengleichen Atemgeräuschen. Abdo weich ohne
Druckschmerz in den 4 Quadranten oder Flanken, Becken stabil. Extremitäten mit
oberflächlichen Prellmarken, jedoch ohne weitere Pathologien. Keine auffällige
Neurologie. SPo2 98%, Temperatur 36,8° C.
FAST Sono:
Detektion von perilienaler
Flüssigkeit. Parenchymatöse Organe ansonst regelrecht, kein Perikarderguss,
Aorta nicht erweitert.
Zusammenfassend bestehen nach Treppensturz Hinweise für ein Thoraxtrauma mit Schmerzen am li unteren Rippenbogen sowie sonografisch der Verdacht freier Flüssigkeit im Milzbereich.
Protokollgemäß wird eine CT-Traumaspirale durchgeführt.
CT Befund:
Das CT zeigt eine tiefe
Lazeration, die das Parenchym durchsetzt (Grad 2 bis ggfs 3). Ferner werden
distale Rippenfrakturen der 9 und 10 Rippen links beschrieben.
Nach zunächst engmaschigem
Monitoring fällt ein Hb Abfall um 4 g/dl auf, so dass von einer aktiven Blutung
ausgegangen werden muss. Es erfolgt die Laparotomie, die eine komplexe
hilusnahe Parenchymzerreissung bestätigt, die eine Splenektomie zur Folge hat.