Inkarzerierte Leistenhernie: Anscheinend keine Nachteile durch Netzimplantat
Zusammenfassung: Eine Netzimplantation zur
Versorgung einer inkarzerierten Leistenhernie birgt kein höheres
Infektionsrisiko als eine Operationsmethode ohne Netz. Zu diesem
Ergebnis kamen tunesische Chirurgen im Rahmen einer Metaanalyse.
Hintergrund: Etwa jede zehnte Leistenhernie ist zum Zeitpunkt ihrer
Diagnose inkarzeriert. Während die netzbasierte Versorgung bei
selektierten erwachsenen Leistenbruchpatienten als Standard gilt, steht
diese bei der Operation eingeklemmter Hernien wegen des möglicherweise
erhöhten Infektionsrisikos noch immer in der Diskussion.
Methode: In einem systematischen Review haben Hassen Hentati und Kollegen vom Charles Nicolle Hospital in Tunis nun versucht, mehr Sicherheit zu diesem Thema zu gewinnen. Sie verglichen die Infektionsquoten von Patienten mit eingekemmtem Leistenbruch, die mittels Netztechnik (monophiles Polypropylen) nach Lichtenstein operiert wurden, mit der Infektionshäufigkeit bei netzfreien Operationsverfahren (Kontrollgruppe, Op. mit offenen Nahtverfahren z.B. nach Basini bzw. Shouldice). In ihre Metaanalyse schlossen die Autoren letztlich neun Studien ein. Nur bei zwei von ihnen lag ein randomisiertes, kontrolliertes Design vor (RCT).
Methode: In einem systematischen Review haben Hassen Hentati und Kollegen vom Charles Nicolle Hospital in Tunis nun versucht, mehr Sicherheit zu diesem Thema zu gewinnen. Sie verglichen die Infektionsquoten von Patienten mit eingekemmtem Leistenbruch, die mittels Netztechnik (monophiles Polypropylen) nach Lichtenstein operiert wurden, mit der Infektionshäufigkeit bei netzfreien Operationsverfahren (Kontrollgruppe, Op. mit offenen Nahtverfahren z.B. nach Basini bzw. Shouldice). In ihre Metaanalyse schlossen die Autoren letztlich neun Studien ein. Nur bei zwei von ihnen lag ein randomisiertes, kontrolliertes Design vor (RCT).
Ergebnisse: Gegenüber
der Kontrollgruppe zeigte sich bei Patienten mit netzbasierten
Operationsverfahren eine niedrigere Infektionsrate. Die
durchschnittliche Odds Ratio (OR) aus fünf Studien lag bei 0,46,
erreichte allerdings keine Signifikanz (p = 0,07). Bei Patienten mit
Darmresektion spielte es für die Infektionshäufigkeit keine Rolle, ob
die Leistenhernie mit einem Netz versorgt worden war oder nicht. Eine
generelle Empfehlung für Netzverfahren läßt sich für diese Patienten aus dieser
Analyse allerdings nicht ableiten.
Fazit: Hinsichtlich der Rezidivrate
zeigten netzbasierte Techniken auch bei inkarzerierten Hernien klare
Vorteile gegenüber der netzfreien Versorgung (OR 0,2; p = 0,02). Wegen
der vertretbaren Infektionsraten und der geringeren Rezidivneigung
gegenüber netzfreien Techniken kann die Netzmethode als gute Behandlungsoption für Erwachsene mit eingeklemmten
Leistenhernien angesehen werden. Da allerdings nur zwei der untersuchten
Studien RCT-Charakter hatten, sollte die Aussagekraft dieser
Metaanalyse zunächst durch weitere RCTs gestärkt werden
Leistenschmerz, Leistenbruch, Leistenhernie, inguinal hernia, Lichtenstein, Leistenbruch mit netz,
notfallambulanz, notfalambulanz.blogspot.com. Dr Pietsch
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