Sie veranlassen ein Labor mit Herzfermenten, ein EKG
und ein Echo. Die Kontur der Herzshilouette ist vergrößert und ist selbst für
eine Liegendaufnahme auffallend.
Während Sie auf den Internisten warten, erreicht Sie
das Labor:
Leucos 10.000, CRP<5, Leberwerte o.B., Krea 1,2,
Troponin T <1, Urin Stix negativ
Das EKG zeigt einen Sinusrhythmus.
Und nun?
Echo:
Das Echo zeigt einen Perikarderguss mit einem 5 cm
breiten Saum.
Diagnose:
Perikarderguss
Die Symptomatik der Herzbeutelentzündung ist
abhängig von ihrer Ursache, Intensität und dem Verlauf der Erkrankung. Bei einer
akuten Perikarditis steht ein zum Teil scharfer, sich hinter das Brustbein
projizierender, gelegentlich auch in Hals oder Schulterregion ausstrahlender
Schmerz im Vordergrund. Bei Einatmung oder auch in Abhängigkeit der Körperlage können
Symptome verstärkt werden. Liegen kann den Schmerz verstärken, Sitzen mit
vorgebeugtem Oberkörper den Schmerz mindern. Fieber, Schwitzen und
Leistungsabnahme treten meist im Rahmen der Grunderkrankung auf. Manchmal
stehen diese Beschwerden im Vordergrund, so dass die perikardiale Erkrankung nur
zufällig als Begleitsymptom (z.B. beim Herzultraschall, Ekg, Röntgen des
Brustkorbes) diagnostiziert wird.
Die typischen perikardialen Schmerzen treten
häufig im Anfangsstadium der Erkrankung auf. Entwickelt sich ein
Herzbeutelerguss, können sich die Beschwerden deutlich bessern oder weitgehend
verschwinden. Eine insbesondere schnelle Flüssigkeitszunahme im Herzbeutel behindert
die Herzfüllung und kann zu Luftnot, Kreislaufbeschwerden und in manchen Fällen
zum Kreislaufversagen führen („Perikardtamponade“). Sie bedarf einer
kurzfristigen Entlastungspunktion des Ergusses.
Akut-rezidivierende und chronische Verläufe
zeigen eine vielfältige klinische Symptomatik, welche u.a. von der Form der
Grunderkrankung und der Krankheitsaktivität, dem subjektiven
Krankheitsempfinden und dem Ansprechen auf die medikamentöse Therapie abhängig
sind.
Bei unserer Patientin wurden die Beschwerden als
"unklare abdominelle Beschwerden" fehlinterpretiert. Bei
unauffälliger Anamnese und körperlichem Befund fielen lediglich ein thorakaler
Kompressionsschmerz auf. Das Röntgenbild, das unauffällige Labor und
schließlich das Echo erbrachten die Diagnose.