Äthiologie:
Ab dem ca. 10. Lebensjahr verknöchern die körperferne Wachstumsfugen am Schienbein. Dies beginnt von medial nach lateral und von ventral nach dorsal. Zuletzt verknöchert die Epiphysenfuge im Bereich der vorderen Syndesmose. Die Krafteinleitung bei Supinationsverletzungen mit zusätzlicher Scherwirkung führen dann neben einer kindlichen Epiphysenlösung lateral zur Fraktur am oberen Sprunggelenk.
Klassifikation:
Je nach Frakturverlauf und Anzahl der Fragmente werden drei Formen unterschieden, die vor allem vom Unfallmechanismus abhängig sind:
- Twoplane-Fraktur: rein epiphysäres Fragment. Bei Beginn der Verknöcherung mit etwa 10 - 11 Jahren kann fast die ganze Epiphyse einbezogen sein und der Frakturspalt befindet sich weit medial (intramalleolär). Mit zunehmendem Fugenschluss findet sich der meist sagittale Frakturspalt zunehmend weiter lateral und ist in der Regel sagittal ausgerichtet. Zuletzt besteht nur noch ein knöcherner Syndesmosen-Ausriss mit einem ventrolateralen Fragment. Diese letzte Form wird auch Tilleaux- Fraktur genannt.
- Triplane-I-Fraktur: Epiphysäre Fraktur mit metaphysärem lateralen Keil. Die metaphysäre Frakturlinie verläuft jedoch nicht durch die Epiphyse.
- Triplane-II-Fraktur: Triplane-I-Fraktur mit metaphysärer Keilfraktur durch die Epiphyse. Sie führt dadurch zu zwei epiphysären Fragmenten. Das zweite Fragment liegt dorsal und entspricht einer Volkmann-Fraktur aus der Erwachsenen-Traumatologie.
Therapie:
Sind die Fragmente nicht disloziert, ist eine konservative Therapie im Unterschenkelgips für meist vier Wochen mit Nachkontrollen möglich