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Dienstag, 25. Juni 2013

Fall 6 Auflösung: Wintersteinfraktur




Es stellt sich eine Winterstein-Fraktur dar. Sie ist eine extraartikuläre basisnahe Schrägfraktur des Os metacarpale I.

Sie entsteht durch eine indirekte Gewalteinwirkung, z.B. Sturz auf die Hand und damit axialer Kompression über der Os-metacarpale-Basis oder einer forcierten Abduktionsbewegung..

Klinisch kann der Daumen in leichter  Abduktionsstellung stehen. Es besteht eine lokale Schwellung mit axialem Kompressions- und Bewegungsschmerz. Der Bewegungsumfang ist schmerhaft aufgehoben, z.B. für die Oppositionsfähigkeit

Zu unterscheiden sind die Rolando- und die Bennett-Luxationsfraktur, bei denen es sich um intraartikuläre Frakturen handelt.  

Die Diagnose stellt sich im Röntgen in 2 Ebenen. Durch Aufnahmen in Supination der Hand um 30° nach radial hat man eine gute Einsicht in das Daumensattelgelenk, bei 15° Pronation eine gute laterale Ansicht.
Therapie 
Konservative Therapie
Die konservative Therapie erfolgt bei nicht dislozierten Frakturen durch eine Gipsschiene, mit Einschluss des Daumens in Funktionsstellung für vier bis sechs Wochen. Radiologische Verlaufskontrollen sind obligat, da durch den Zug des M. abductor pollicis eine Dislokationsneigung besteht.
Operative Therapie
Bei dislozierten oder nicht retinierbaren Frakturen erfolgt die operative Stabilisierung durch Mini-Platte oder durch 2 perkutane K-Drähte, die den Schaft des Os metacarpale 1 mit dem MCP 2 transfixiert. 


Nachbehandlung
Durch die Tatsache, dass die Behandlung einer Wintersteinfraktur im Gegensatz zu den anderen beiden intraartikulären Mittelhandfrakturen übungsstabil erfolgen kann, bedeutet dies, dass der Daumen für die erste Zeit bewegt, aber nicht belastet werden darf.
Die Kirschnerdrähte dürfen nach vier Wochen entfernt werden.
8 Komplikationen
Seltene Komplikationen umfassen die Pseudarthrosenbildung, Rotationsfehler der Fragmente, Verschiebung des Metacarpalschaftes, Verkürzung durch den Zug des Musculus abductor pollicis brevis nach radial und dorsal.