Es stellt sich eine Winterstein-Fraktur
dar. Sie ist eine extraartikuläre basisnahe Schrägfraktur des Os metacarpale I.
Sie entsteht durch eine
indirekte Gewalteinwirkung, z.B. Sturz auf die Hand und damit axialer
Kompression über der Os-metacarpale-Basis oder einer forcierten Abduktionsbewegung..
Klinisch kann der Daumen in
leichter Abduktionsstellung stehen. Es besteht eine lokale Schwellung mit axialem Kompressions- und
Bewegungsschmerz. Der Bewegungsumfang ist schmerhaft aufgehoben, z.B. für die
Oppositionsfähigkeit
Zu unterscheiden sind die Rolando- und die Bennett-Luxationsfraktur, bei denen es sich um intraartikuläre Frakturen handelt.
Die Diagnose
stellt sich im Röntgen in 2 Ebenen. Durch Aufnahmen
in Supination der Hand um
30° nach radial hat man eine gute Einsicht in das Daumensattelgelenk, bei 15° Pronation eine gute laterale Ansicht.
Therapie
Konservative Therapie
Die konservative Therapie
erfolgt bei nicht dislozierten Frakturen durch eine Gipsschiene, mit Einschluss des Daumens in Funktionsstellung für vier bis sechs
Wochen. Radiologische Verlaufskontrollen sind obligat, da durch den Zug des M.
abductor pollicis eine Dislokationsneigung besteht.
Operative
Therapie
Bei dislozierten oder nicht
retinierbaren Frakturen erfolgt die operative Stabilisierung durch Mini-Platte
oder durch 2 perkutane K-Drähte, die den Schaft des Os metacarpale 1 mit dem
MCP 2 transfixiert.
Nachbehandlung
Durch die Tatsache, dass die
Behandlung einer Wintersteinfraktur im Gegensatz zu den anderen beiden
intraartikulären Mittelhandfrakturen übungsstabil erfolgen kann, bedeutet dies, dass der Daumen für die erste Zeit
bewegt, aber nicht belastet werden darf.
Die Kirschnerdrähte dürfen
nach vier Wochen entfernt werden.
8 Komplikationen
Seltene Komplikationen umfassen
die Pseudarthrosenbildung,
Rotationsfehler der Fragmente, Verschiebung des Metacarpalschaftes, Verkürzung
durch den Zug des Musculus
abductor pollicis brevis nach radial und dorsal.